Aufs Dach gepackt und auf zur Piste

Dachboxen sind praktisch und lösen Platzprobleme im Wagen. Was Sie über Montage, Beladung und Gewicht wissen sollten.

06. März 2023
3 Minuten

Ski, Snowboard, Schneeanzug und Co.: Wer in den Winterurlaub fährt, hat mitunter viele sperrige Gegenstände im Gepäck. Wenn der Kofferraum nicht mehr ausreicht, sind Dachboxen eine praktische Möglichkeit, den Stauraum des eigenen Fahrzeuges erheblich zu erhöhen, um leichte Gegenstände unterzubringen. „Runter vom Gas“ zeigt, worauf es bei den hilfreichen Platzwundern ankommt.

Den eigenen Wagen kennen

Vor dem Kauf einer Dachbox müssen Autofahrende die Grundvoraussetzungen des eigenen Fahrzeugs gründlich prüfen, denn nicht alle Pkw sind für die Montage einer solchen Konstruktion geeignet. Bei Cabriolets, Kleinstwagen oder Sportwagen ist es beispielsweise meist nicht gestattet, größere Lasten auf dem Dach zu transportieren.  

Inder Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) jedes Autos finden sich alle wichtigen Informationen, wie zulässige Anbauteile,das zulässige Gesamtgewicht und das Leergewicht des Fahrzeugs. Aus den letzteren lässt sich die erlaubte Zuladung berechnen. Die maximale Dachlast findet man in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs. Wichtig: Bei der maximalen Dachlast müssen das Gewicht der Box selbst und des Trägersystems unbedingt mit eingerechnet werden. Auch die maximale Beladung der Dachbox muss berücksichtigt werden.

Das richtige Modell finden

Wenn die Entscheidung gefallen ist, sich eine Dachbox anzuschaffen, und der Pkw dafür geeignet ist, geht es an den Kauf. Doch welche Box ist die richtige für das Auto? Hierbei gilt es, einige Merkmale zu beachten:

Größe

Interessierte sollten sich vor dem Kauf gut überlegen, welche Gegenstände in der Dachbox transportiert werden sollen. Der Grund: Damit weder die Ladung noch das Innere der Dachbox beschädigt werden, muss die Box immer einige Zentimeter länger sein als der größte zu transportierende Gegenstand. Für Ski mit einer Länge von 1,70 m empfiehlt sich daher eine Dachbox von mindestens 1,75 m.

Der Container sollte mit dem Heck des Autos abschließen und nicht nach hinten herüberragen. Zu lange oder falsch montierte Boxen blockieren sonst die Kofferraumklappe. Wichtige Gegenstände wie Ersatzreifen, Verbandkasten oder Warndreieck sind damit unter Umständen nicht direkt griffbereit.

Nach vorne darf die Dachbox nicht über das Fahrzeug hinausragen, um zu Fuß Gehende nicht zu gefährden. Bei zu großem Überhang besteht die Gefahr, dass sich die Box bei einem Aufprall durch die Windschutzscheibe drückt und die Insassen verletzt.

Gewicht

Wie schon beschrieben darf das Gewicht der voll beladenen Transportbox die maximal zulässige Dachlast nicht übersteigen. Wer die Wahl hat, sollte zum leichtesten Modell greifen.

Die richtige Fahrweise

Auch wenn es keine gesetzliche Vorgabe gibt, wird als Höchstgeschwindigkeit für das Fahren mit einer Dachbox 130 km/h empfohlen. Durch die größere Fläche und die Verschiebung des Fahrzeugschwerpunkts ist das Auto anfälliger für Seitenwind, sodass das Fahrverhalten angepasst werden muss. Gerade bei steilen Kurven und auf freien Flächen mit starkem Wind ist besondere Vorsicht geboten. Auch der Bremsweg kann sich durch das zusätzliche Gewicht verlängern.

Bei Tunneln, Unterführungen, Parkhäusern und Garagen muss unbedingt berücksichtigt werden, dass das Fahrzeug durch die Box ein gutes Stück höher ist. Wer sich unsicher ist, ob die neuen Maße ein Problem darstellen könnten, misst die Höhe des Autos besser samt Dachbox vor der ersten Fahrt aus. So kann die neue Gesamthöhe des Fahrzeuges mit den Warnschildern an Brücken oder Parkhäusern abgeglichen werden.

Zudem steigt durch das höhere Gewicht und den höheren Luftwiderstand der Kraftstoffverbrauch. Deswegen sollten Autofahrende die zusätzliche Dachlast abmontieren, sobald sie die Box nicht benötigen.

Das Befestigungssystem

Die meisten Dachboxen-Hersteller setzen einen sogenannten Grundträger auf dem Dach des Autos als Halterung voraus. Bei den flachen Streben, die von vorne nach hinten über das Pkw-Dach verlaufen, handelt es sich um ein fest verbautes Teil, das nur sehr schwer nachgerüstet werden kann. Wer sich eine Dachbox anschaffen will, sollte davor unbedingt das vorhandene Trägersystem begutachten. Der Besuch einer Werkstatt oder eines Fachgeschäfts hilft weiter. Viele Trägersysteme eignen sich außerdem für die Mitnahme von Fahrrädern, Surfbrettern und anderen Sportgeräten.

Verfügt der eigene Wagen jedoch über keinen Grundträger, können Autofahrende auf eine Dachbox mit Klemmen für die Türöffnungen des Wagens zurückgreifen.

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Wer keinen Wagen mit Grundträger hat, greift auf eine Box mit Klemmen für die Türöffnungen zurück.
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Grundträger sind die einfachste Möglichkeit, eine Dachbox auf dem Pkw zu befestigen.
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Wer keinen Wagen mit Grundträger hat, greift auf eine Box mit Klemmen für die Türöffnungen zurück.
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Grundträger sind die einfachste Möglichkeit, eine Dachbox auf dem Pkw zu befestigen.

Die Dachbox sicher montieren

Bei der Montage sollte man sich unbedingt mit der Gebrauchsanweisung der Dachbox vertraut machen. Hier sind alle wichtigen Punkte wie benötigtes Werkzeug, eine schrittweise Montageanleitung sowie weitere Tipps, Tricks und Sicherheitshinweise zu finden.

Ist die Dachbox montiert, sollten alle Schrauben, Klemmen und andere tragende Bauteile unbedingt noch einmal überprüft werden – damit der schwere Kasten bei jeder Kurve und auch bei einer Vollbremsung nicht verrutschen kann.

Optimal gepackt

Auch das richtige Beladen trägt zur sicheren Fahrt mit einer Dachbox bei. Die Gegenstände müssen mit Halterungen, Gurten oder Netzen so fixiert werden, damit sie während der Fahrt nicht verrutschen, herumrollen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Es ist ratsam, den Container vorne mit einer Decke, einem Kissen oder Luftpolsterfolie auszulegen. Das federt bei einem Bremsvorgang die Ladung innerhalb der Box ab.

Schwerere Gegenstände gehören immer in die Mitte der Box. Das sorgt für Stabilität. Leichtere Ladung kann dementsprechend vorne und hinten verstaut werden.

Ist die Box erfolgreich montiert, beladen und gesichert, muss sie nur noch sicher verschlossen werden. Da das Verriegeln je nach Hersteller unterschiedlich funktioniert, lohnt sich hier ein Blick in die Bedienungsanleitung.

Wichtig: Wer beim Beladen oder Montieren nicht den Angaben der Hersteller folgt und einen Unfall verursacht, kommt für den entstandenen Schaden selbst auf. Versicherungen zahlen in diesem Fall nicht. Autofahrende müssen unbedingt darauf achten, dass der Deckel der Dachbox nicht nur eingerastet, sondern vollständig verschlossen ist. Sonst macht sich der Inhalt unter Umständen selbstständig.

Autofahrende, die alle Punkte beachten, kommen mit der Dachbox gut und sicher in den Winterurlaub.

Bilder: Shutterstock