Motorrad fahren

Alles rund um das Thema "Motorrad fahren"

31. Juli 2023

Motorradfahren ist für die meisten Bikerinnen und Biker vor allem eines: echte Leidenschaft. Fahrtwind, Kurven, das unmittelbare Zusammenspiel von Körper und Maschine und das Gefühl von Freiheit machen den besonderen Reiz aus. Hier finden Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer Antworten auf häufig gestellte Fragen und Informationen für die sichere Fahrt auf zwei Rädern.

Darf man mit dem Autoführerschein Motorrad fahren?

Wer vor dem 1. April 1980 eine Fahrerlaubnis der Klasse 2, 3 oder 4 (beziehungsweise eine entsprechende Fahrerlaubnis der ehemaligen DDR) erworben hat, ist heute zum Führen von Leichtkrafträdern der Klasse A1 mit bis zu 125 cm3 Hubraum berechtigt. Zudem können seit dem 31. Dezember 2019 Inhaberinnen und Inhaber einer Fahrerlaubnis der Klasse B ihre Fahrerlaubnis um die Schlüsselziffer 196 erweitern. Damit dürfen sie innerhalb Deutschlands ebenfalls Motorräder bzw. Motorroller der Klasse A1 (bis 125 cm3) fahren.

Welche Voraussetzungen gelten für das Motorradfahren mit Autoführerschein?

Inhaberinnen und Inhaber der Pkw-Fahrerlaubnis Klasse B benötigen zum Fahren eines Motorrads bzw. eines Motorrollers der Klasse A1 die Erweiterung um die Schlüsselziffer 196. Voraussetzung dafür ist, dass sie mindestens 25 Jahre alt sind, den Führerschein Klasse B seit mindestens fünf Jahren besitzen und an einer Schulung teilnehmen. Diese muss mindestens 13,5 Zeitstunden in neun theoretischen und praktischen Einheiten umfassen. Der erfolgreiche Abschluss muss von einer Fahrlehrerin oder einem Fahrlehrer bestätigt werden. Eine Prüfung ist hingegen nicht erforderlich. Die anschließende Eintragung der Schlüsselziffer 196 berechtigt Besitzerinnen und Besitzer der Fahrerlaubnis Klasse B zum Fahren eines Leichtkraftrads.

Gibt es Einschränkungen, wenn man ein Motorrad mit Autoführerschein fahren möchte?

Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen, die mit der Fahrerlaubnis Klasse B und der Schlüsselziffer 196 unterwegs sind, dürfen damit Leichtkrafträder (auch mit Beiwagen) fahren. Der Hubraum darf nicht mehr als 125 cm3, die Motorleistung nicht mehr als elf kW betragen, wobei das Verhältnis von Motorleistung zum Gewicht des Leichtkraftrads 0,1 kW pro kg nicht übersteigen darf. Die Eintragung der Schlüsselziffer 196 entspricht nicht der Führerscheinklasse A1. Deshalb ist die Erweiterung auf die Klasse A2 ausgeschlossen. Außerdem ist die Fahrerlaubnis B196 nur in Deutschland anerkannt, im Ausland hingegen nicht.

Sicher in die neue Motorradsaison

Wenn im Frühjahr die Tage wärmer werden, zieht es Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer wieder auf ihre Maschinen. Doch der Wiedereinstieg sollte vorsichtig erfolgen, damit man sich langsam wieder an das Motorrad und seine Fahreigenschaften gewöhnen kann. Unerlässlich dafür ist auch die persönliche mentale Vorbereitung: Man hat schließlich lange pausiert und muss sich wieder physisch, psychisch und kognitiv aufs Motorradfahren einstellen.

So werden Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer fit für die neue Saison

Während das Bike in der Garage überwintert, kommt vielen Motorradfahrenden in Teilen das Fahrgefühl abhanden. Deshalb empfehlen Expertinnen und Experten mindestens einige Grundübungen auf einem Verkehrsübungsplatz, einem geeigneten Gelände oder noch besser eine Teilnahme an einem Motorrad-Sicherheitstraining. Das frischt die Fahrtechniken und –kompetenzen nicht nur auf, sondern erweitert sie möglicherweise noch. Vor der ersten großen Tour des Jahres sollten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer zunächst kleinere Ausflüge unternehmen, um behutsam ein Gefühl für sicheres Fahren aufzubauen und auch die Blickstrategien wieder zu trainieren. Zusätzlich werden einfache Übungen wie Liegestütze, Kniebeugen und Sit-Ups für mehr Kraft und Beweglichkeit empfohlen.

Was gilt es am Motorrad nach dem Winter zu beachten?

Bevor Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer in die neue Saison starten, sollten sie ihr Bike einem Technik-Check unterziehen. Sind alle Verschleißteile in Ordnung? Funktionieren Beleuchtung und Bremsen einwandfrei? Auch die Elektronik inklusive Kill- und Kupplungsschalter sollte überprüft werden. Nach langer Standzeit gehört auch ein Check der Füllstände von Öl, Kühl- und Bremsflüssigkeit sowie der Batterieladung dazu. Die Profiltiefe der Reifen sollte laut gesetzlicher Vorschrift mindestens 1,6 Millimeter betragen, besser aber mindestens 2 Millimeter, bei Touren in kaltem Wetter sogar 4 Millimeter.

So ist das Motorrad im Winter gut geschützt

Wenn sich der Winter nähert, endet die Motorradsaison. Um Stand- und Wetterschäden an der Maschine während der kalten Jahreszeit zu vermeiden hilft es, das Bike in einer trockenen Garage unterzustellen. Wenn es draußen überwintert, schützt eine Plane vor Umwelteinflüssen. Zusätzlich helfen der Ausbau der Batterie, ein Ölwechsel vor dem Winterlager und ein leicht erhöhter Reifendruck, weitere Schäden am Motorrad zu vermeiden.

Im Jahr 2022 waren rund 20 Prozent der Verkehrstoten Motorradfahrende. Gernot Hassknecht findet das gar nicht witzig. Deswegen geht es in Folge 4 unserer Serie um unangepasste Geschwindigkeit. Jetzt weitere Folgen sehen! Lizenziert durch ZDF Enterprises GmbH©ZDF (2019)