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Im Winter beschränken beschlagene und gefrorene Scheiben das Sichtfeld. Was gegen Feuchtigkeit und Frost im Auto hilft.

01. März 2023
3 Minuten

Beschlagene Frontscheibe oder Frost im Inneren des Fahrzeugs: Diese Probleme kennen die meisten Autofahrenden, wenn sich die Temperatur dem Gefrierpunkt nähert. Doch wie lässt sich die Feuchtigkeit verhindern?

Warum Scheiben beschlagen

Zu viel Feuchtigkeit im Fahrzeuginneren ist verantwortlich für Eis und Beschlag an der Scheibe. Wasser, das im Winter durch Schnee und Nässe an den Schuhen mit ins Auto gelangt, verdunstet und kondensiert an der kalten Oberfläche der Autoscheiben wieder. Ist die Außentemperatur kalt genug, gefriert das Wasser hier erneut. Besonders Fußmatten und Polster saugen Wasser auf, ohne dass es den Autofahrenden auffällt.

Schuhe auf Schnee prüfen

Vor dem Einsteigen: die Schuhe immer von Schnee, Eis und Wasser befreien. So kommt weniger Feuchtigkeit ins Fahrzeuginnere.

Zudem sollten die herkömmlichen Stofffußmatten gegen Modelle aus Gummi ausgetauscht werden. Diese nehmen keine Flüssigkeit auf und lassen sich nach jeder Fahrt mit einem beherzten Schwung außerhalb des Autos von Schmelzwasser befreien.

Frost und Kondenswasser von den Scheiben entfernen

Bei beschlagener Scheibe oder Frost empfiehlt es sich, die Heizung einzuschalten und das Gebläse auf die Scheibe zu richten, um diese zu trocknen. Zudem kann warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Im nächsten Schritt sorgt Lüften dafür, dass die feuchte Luft aus dem Auto entweicht. Das Einschalten der Klimaanlage kann zusätzlich dabei helfen, der Luft Feuchtigkeit zu entziehen. Wenn die Scheibe jedoch voller Kondenswasser oder gänzlich zugefroren ist, führt oft kein Weg daran vorbei, selbst anzupacken. Bei Frost können Autofahrende das Glas mit einem Eiskratzer von Eis befreien. Bei Kondenswasser helfen Schwämme oder Mikrofaserhandtücher.

Vorsicht! Losfahren ist nur erlaubt, wenn alle Scheiben vollständig enteist sind und das Sichtfeld nicht mehr eingeschränkt ist. Dazu zählt auch, das Dach von außen von Schnee freizukehren. Bei einer starken Bremsung landet dieser sonst auf der Windschutzscheibe. Außerdem: Bevor man losfährt, sollte die dicke Winterjacke ausgezogen und zum Beispiel eine Fleecejacke getragen werden, damit der Sicherheitsgurt optimal anliegt und bei Unfällen richtig schützt.

Die Dichtungen kontrollieren

Das Wasser muss nicht zwangsläufig beim Aus- und Einsteigen in das Fahrzeug gelangen. Durchlässige Stellen an Türen, Fenstern oder der Heckklappe lassen ebenfalls Wasser in den Innenraum. Dafür ist meist altes und poröses Dichtungsmaterial verantwortlich. Die abgenutzten Gummidichtungen trocknen aus und nehmen durch kleine Risse Feuchtigkeit auf, die dann im Inneren des Autos verdunstet.

Um hier vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Dichtungen in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und zu pflegen. Hierfür gibt es spezielle Weichmacher wie Pflegestifte oder -cremes. Ist eine Stelle undicht, sollten die entsprechenden Isolierungen in einer Werkstatt ausgetauscht werden.

Wasserabläufe kontrollieren

Auch die eingebauten Wasserabläufe können schuld an der Feuchtigkeit im Fahrzeug sein. Was früher kleine „Regenrinnen“ auf dem Dach der Pkw waren, befindet sich bei neueren Modellen als Schlauchsystem unter der Karosserie. Überall dort, wo sich Flüssigkeit anstauen kann, zum Beispiel an der Windschutzscheibe, den Türen und dem Schiebedach gibt es Wasserabläufe. Wenn diese Abflusssysteme verstopfen, staut sich Wasser dort, wo es niemand zu Gesicht bekommt. Wenn sich die Feuchtigkeit im Fahrzeuginneren als hartnäckig erweist, sollten alle Autofahrenden ihre Wasserabläufe in der Werkstatt ihres Vertrauens checken lassen.

Laub und Schmutz entfernen

Besonders im Herbst fällt es auf: Die Motorhauben und Windschutzscheiben von parkenden Autos sind oft mit Laub, Zweigen und Schmutz bedeckt. Das kann dazu führen, dass der Regenwasserablauf der Heizung verstopft und nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert. Die Luft kann das Wageninnere nicht mehr verlassen und die Feuchtigkeit staut sich. Wer abgefallene Blätter auf seiner Windschutzscheibe hat, sollte diese nicht einfach mit dem Scheibenwischer entfernen, sondern die Blätter zwischen Windschutzscheibe und Motorhaube händisch beseitigen, um sicherzugehen, dass alle Abläufe frei sind.

Auch an den Türen sollte regelmäßig nach Schmutz und Laub geschaut werden, um die Wasserabläufe freizuhalten.

Der richtige Stellplatz

Wer eine Garage hat, ist in den Wintermonaten meist froh um ein trockenes und sauberes Plätzchen für das eigene Fahrzeug. Aber Achtung: In schlecht belüfteten Garagen kann sich Feuchtigkeit monatelang halten.

Das erkennen die Garagenbesitzerinnen und -besitzer am besten an feuchten Stellen oder Pfützen auf dem Garagenboden. Und das ist nicht nur für die Luft im Wageninneren schlecht, sondern kann langfristig zur gesundheitsschädlichen Schimmelentwicklung führen.

Kurzfristig hilft es, die Garage bei geöffnetem Tor mehrere Stunden durchzulüften. Um das Problem langfristig zu beheben, hilft jedoch nur, eine Lüftungsanlage einzubauen.

Dass sich im Winter Feuchtigkeit ins Auto schleicht, ist fast nicht zu vermeiden. Neue Dichtungen, der richtige Parkplatz und kleine Accessoires wie Fußmatten aus Gummi können aber einen großen Unterschied machen. Wer diese Tipps befolgt, hält das Fahrzeuginnere trocken und ist damit bei niedriger Temperatur mit klarer Sicht unterwegs.

Bilder: Shutterstock