Marderschaden: So schützen Sie Ihr Auto und sich selbst

Ein Marderbiss im Auto verursacht teure Reparaturen und gefährdet die Verkehrssicherheit. So können Sie sich schützen.

07. März 2025
2 Minuten

Kleine Nager, große Wirkung: Marder sind flinke Tiere und der Albtraum vieler Autofahrender. Mit ihren Bissen in Leitungen und Kabel richten sie im Motorraum vieler Fahrzeuge große Schäden an. Das ist nicht nur kostspielig, sondern führt auch zu Funktionsstörungen, die im Straßenverkehr fatale Folgen haben können. Vor allem im Frühjahr häufen sich solche Vorfälle. Laut dem Gesamtverband der Versicherer (GDV) meldeten Betroffene allein im Jahr 2023 etwa 235.000 Fälle. Doch wie kann man sich schützen? Diese Tipps helfen Ihnen.

Warum nagen Marder an Autos?

Marder suchen, besonders in der kalten Jahreszeit, gerne Unterschlupf in Kraftfahrzeugen und markieren dort ihr Revier mit Duftstoffen. Riecht ein fremder Marder den Duft eines Rivalen im Motorraum, verteidigt er sein vermeintliches Territorium, indem er Schläuche, Kabel und Dämmmaterial zerbeißt. Denn ein fremder Marder im eigenen Revier löst aggressives Verhalten aus. Besonders im Frühjahr und Herbst, während der Paarungszeit, häufen sich die Vorfälle.

Welche Gefahren birgt ein Marderbiss?

Die Folgen eines Marderschadens am Fahrzeug können weitreichend sein:

  • Motorausfall: Beschädigte Zündkabel können dazu führen, dass der Motor unrund läuft und im schlimmsten Fall der Katalysator beschädigt wird.
  • Ausfall wichtiger Systeme: Zerfressene Kabel können zu Fehlfunktionen der Elektronik, der Zündung, der Servolenkung, des ABS oder der Bremsanlage führen. Dies erhöht das Risiko von gefährlichen Situationen und Unfällen.
  • Kühlmittelverlust: Angeknabberte Kühlwasserschläuche führen zum Austritt von Flüssigkeit und bringen das Risiko eines überhitzten Motors mit sich.
  • Schädigung der Antriebs- und Achsgelenke: Beschädigungen an den Gummimanschetten können dazu führen, dass unmerklich Wasser und Schmutz eindringen. Durch den Verlust der Fettfüllung kann es zu gefährlichen Schäden an den Antriebs- und Achsgelenken kommen.
  • kostspielige Reparaturen: Die Reparaturkosten für Marderschäden können schnell mehrere hundert, manchmal sogar tausend Euro betragen. Übrigens: Besonders gravierend und teuer sind Nagerschäden an Elektroautos, denn bei defekten Hochvoltkabeln muss die Werkstatt oft den gesamten Kabelstrang austauschen. Positiv ist jedoch, dass Elektroautos im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren weniger Kabel und Schläuche im Motorraum haben. Dies reduziert die potenziellen Ziele für Marderbisse.

Im Jahr 2023 mussten die Versicherer laut GDV über 100 Millionen Euro für Marderschäden aufwenden.

Wie kann man sich vor Mardern im Auto schützen?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Risiko eines Marderbisses zu minimieren:

  • regelmäßige Motorwäsche: entfernt die Duftmarkierungen anderer Marder und verringert so die Wahrscheinlichkeit eines Schadens.
  • Wahl des Parkplatzes: Wenn möglich, sollten Sie das Fahrzeug in einer Garage abstellen. Auch ein Stellplatz in der Nähe einer Straßenlaterne ist empfehlenswert, da die Nagetiere helles Licht meiden.
  • Gitter anbringen: Ein engmaschiges, elastisches Gitter unter dem Motorraum verhindert das Eindringen der Tiere in die Karosserie.
  • Marderschreck: Es gibt verschiedene Geräte, die Marder mit Ultraschall, Hochspannung oder Duftstoffen vertreiben sollen. Die Wirksamkeit dieser Geräte ist jedoch umstritten.
  • Hausmittel: Manche Autofahrende schwören auf Hausmittel wie Hundehaare, Mottenkugeln oder WC-Steine. Die Wirksamkeit dieser Methoden ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt und kann im schlimmsten Fall durch die Brandgefahr sogar dem Fahrzeug schaden.
  • Kabel ummanteln: Empfindliche Kabel lassen sich zum Beispiel durch Schläuche aus Hartplastik schützen. Aber aufgepasst: Zusätzliche Ummantelungen müssen fachgerecht angebracht werden.

Was tun nach einem Marderbiss?

  • Versicherung kontaktieren: Die Teil- oder Vollkaskoversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für Marderschäden.
  • Fahrzeug überprüfen: Lassen Sie Ihr Fahrzeug in einer Werkstatt gründlich auf weitere Schäden überprüfen, insbesondere an Kabeln und Schläuchen.
  • Vorkehrungen treffen: Nach einem Marderschaden ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Angriffs erhöht. Treffen Sie daher umgehend die oben genannten Schutzmaßnahmen.

Vor allem die Kosten für die einzelnen Schadensfälle sind im vergangenen Jahr stark angestiegen. Durch geeignete Präventionsmaßnahmen lässt sich das Risiko jedoch deutlich reduzieren. Die Anzeichen für einen Marderschaden am Auto sind vielfältig. Oft weisen schon Pfotenabdrücke an der Karosserie, ein beißender Geruch, Marderkot in der Nähe des Fahrzeugs oder Bissspuren an Fahrzeugteilen auf den Besuch der ungebetenen Gäste hin. Fahren Sie im Zweifel lieber einmal zu viel in die Werkstatt, als die Folgen eines Marderschadens im Straßenverkehr zu riskieren.

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