Lust auf Camping-Urlaub? Mit diesen Tipps und Hinweisen gelingt die Reise mit dem Camper.
Sonnenbrand, schmelzendes Eis und laue Nächte: Die warmen Monate stehen bevor und mit ihnen auch die neue Wohnmobilsaison. Doch während des Winters und nach längeren Standzeiten haben sich möglicherweise Mängel und Schäden am Wohnmobil eingeschlichen. Bleiben sie unbemerkt, beeinträchtigen sie unter Umständen die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs. Wer die folgenden Tipps und Hinweise beachtet, startet unbeschwert in die Freiheit auf vier Rädern.
Auch wenn sich das Fernweh bereits meldet und man am liebsten sofort losfahren würde, gilt es, das Wohnmobil vorher auf seine Verkehrstauglichkeit zu überprüfen. Deshalb steht zunächst der Check der Technik an – noch bevor man einen Waschplatz für die Rundum-Reinigung ansteuert.
Egal, ob der Camper während der kalten Jahreszeit genutzt wurde oder auf einem Stellplatz überwintert hat, sicher hat sich einiges an Dreck und Staub gesammelt. Darum steht nach dem Technikcheck eine gründliche Außenreinigung auf einem zugelassenen Waschplatz an.
Die Innenreinigung erfolgt am besten bei geöffneten Fenstern und Türen. So kommt frische Luft an Polster, Matratzen und Textilien. Außerdem kann Feuchtigkeit entweichen und staut sich nicht im Fahrzeuginnern.
Besonders wenn das Wohnmobil in den Wintermonaten nicht bewegt wurde, sollte man sich zunächst behutsam wieder an dessen Fahreigenschaften gewöhnen. Dasselbe gilt, wenn man sich ein fremdes Fahrzeug mietet oder von Bekannten leiht. Die Fahrweise unterscheidet sich deutlich vom gewöhnlichen Pkw. Aufgrund der Bauweise ist die Sicht nach hinten eingeschränkt, Rückwärtsfahren, Einparken und Rangieren brauchen etwas Übung. Der erhöhte Schwerpunkt und die großen Seitenflächen machen das Wohnmobil anfällig für stärkere seitliche Neigungen in Kurven und Wind. Darum gilt erhöhte Vorsicht an Stellen, wo starke Seitenwinde auftreten können: Talbrücken, Waldschneisen, Tunnelausfahrten sowie die Enden von Unterführungen und Lärmschutzwänden. Auch wenn man zum Überholen aus dem Windschatten eines Lkw tritt, kann es plötzlich stark wehen.
Gemäß Straßenverkehrs-Ordnung darf nur überholen, wer wesentlich schneller als die zu überholenden Verkehrsteilnehmenden fährt und sicherstellt, dass während des gesamten Überholvorgangs jede Behinderung des Gegenverkehrs und jede Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen sind. Darum sollte insbesondere auf Landstraßen nur überholt werden, wenn mindestens die doppelte dafür benötigte Strecke einsehbar ist. Wohnmobile benötigen ohnehin mehr Zeit und Strecke zum Überholen als ein Pkw. Sie beschleunigen nicht nur weniger schnell, auch der Bremsweg ist deutlich länger. Deshalb im Zweifel lieber auf Nummer sicher gehen und nicht überholen.
Art und Gewicht der Ladung beeinflussen die besondere Fahrphysik eines Wohnmobils zusätzlich. Schwere Gegenstände sollten möglichst bodennah verstaut werden, damit sich der Schwerpunkt nicht gefährlich nach oben verlagert. Wohnmobile ragen am Heck meistens sehr viel weiter über die Hinterachse hinaus als Pkw. Eine zu schwere Beladung in diesem Bereich (z. B. im Heckstauraum) führt zu ungleicher Belastung der Achsen. Das kann insbesondere bei Wohnmobilen mit Frontantrieb zu großen Problemen beim Fahrverhalten in Kurven oder auf nassen Straßen führen. Außerdem sollten Wohnmobilfahrende die maximal erlaubte Zuladung kennen. Diese ergibt sich aus der Differenz zwischen dem zulässigen Gesamtgewicht (in der Regel 3,5 Tonnen) und dem Leergewicht des Fahrzeugs. Sie ist in der Zulassungsbescheinigung vermerkt. Besonders mit vielen Vorräten, vollen Wassertanks, Gepäck und weiteren Insassen im Wohnmobil ist das maximal erlaubte Gesamtgewicht schnell erreicht.
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