Mietbare E-Roller sind seit einigen Jahren aus den Großstädten nicht mehr wegzudenken. Hierbei handelt es sich um eine elektrische Version des herkömmlichen Motorrollers mit einem Sitz und nicht um die E-Scooter mit Trittbrett, die einem Tretroller gleichen. Viele nutzen sie als klimafreundliches Verkehrsmittel für den Arbeitsweg oder mittellange Strecken in der Stadt. Oft sitzen die Fahrenden aber zum ersten Mal auf einem motorisierten Zweirad und müssen sich erst mit dem Gefährt und seinem Verhalten im Straßenverkehr vertraut machen. Um regelkonform und sicher ans Ziel zu rollern, gibt „Runter vom Gas“ einen Überblick darüber, was es vor, während und nach der Rollerfahrt zu beachten gilt.
Vor der Fahrt
Unterschiedliche Anbieter stellen die E-Roller bereit, die sich zwar in der Bauart voneinander unterscheiden, das Prinzip ist aber immer das gleiche: Alle Fahrzeuge lassen sich über die zugehörige App mieten und abstellen. Sharing-Systeme dieser Art gibt es viele, auch für Fahrräder, E-Scooter und Pkw.
Führerschein verifizieren
Bevor es losgeht, müssen sich die Fahrenden in der App anmelden und ihren Führerschein verifizieren. Je nach Anbieter gelten hier unterschiedliche Mindestanforderungen. Während manche den Führerschein A1 mit einem Mindestalter von 16 Jahren akzeptieren, müssen die Fahrenden bei anderen Firmen mindestens 18 oder sogar 21 Jahre alt sein und einen Führerschein der Klasse B besitzen. Der Führerschein lässt sich einfach in der App verifizieren, indem die Vorder- und Rückseite abgefilmt wird. Dann sieht sich das zuständige Personal das Video an, prüft, ob der Führerschein echt ist, und schaltet dann den Account für die Miete frei.
Helm auf und losfahren
Beim E-Roller angekommen, lässt sich die Helmbox über die App öffnen. Hierin befindet sich mindestens ein Helm, oftmals zudem auch Handschuhe, Sonnenbrillen und andere Gadgets. Bevor man den Roller startet und losfährt, sollten sich die Fahrenden vergewissern, ob er beschädigt ist und die Bremsen sowie alle Lichter einwandfrei funktionieren.
Und ganz wichtig: Die Roller sind zwar für zwei Personen ausgelegt, oft befindet sich aber nur ein Helm in der Box. Wer in diesem Fall trotzdem zu zweit fahren möchte, muss sich privat einen Helm besorgen, denn ohne Helm Roller zu fahren kann tödlich enden und ist zudem verboten. .
Auf allen Fahrzeugen gilt ein Alkoholverbot. Die Fahrzeuge sind haftpflichtversichert. Oftmals stellen Sharing-Anbieter gegen einen Aufpreis auch eine zusätzliche Vollkaskoversicherung zur Verfügung. Wer selbst verschuldet einen Unfall verursacht, auf den kommen eine Selbstbeteiligung und eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr zu.
Auf dem Roller
Geschwindigkeit und Umgebung beachten
Mit den E-Rollern ist im Straßenverkehr besondere Vorsicht geboten. Fahrende sollten unbedingt auf das Tempo achten, denn die kleinen Flitzer beschleunigen durch die Elektromotoren enorm. So ist man oft sehr viel schneller unterwegs als man denkt.
Bei fließendem Verkehr ist es wichtig, immer die Umgebung im Blick zu behalten. Das gilt vor allem in der Nähe von Lkw und großen Fahrzeugen wie Baggern oder Bussen, da die kleinen Roller im toten Winkel schnell verschwinden und so beim Abbiegen oder Fahrstreifenwechsel von anderen Verkehrsteilnehmenden leicht übersehen werden können.
Die elektrischen Roller sind leise. Deswegen sollte man als rollerfahrende Person nicht davon ausgehen, dass andere Verkehrsteilnehmende einen sofort wahrnehmen. Gerade bei Fußgängerüberwegen oder in unübersichtlichen Situationen sollten sie daher besonders aufmerksam sein.
Wichtig ist es auch, den Blinker richtig zu setzen. Anders als beim Pkw, wird bei vielen Rollern der Blinker nach dem Abbiegen nicht automatisch abgeschaltet. Rollerfahrende sollten sich also vergewissern, dass das Blinklicht nur dann leuchtet, wenn sie tatsächlich abbiegen möchten, um keine Verwirrung zu stiften.
Wie sollten sich andere Verkehrsteilnehmende verhalten?
Oft sind die E-Roller leicht zu übersehen, denn sie sind schnell und aufgrund des Elektromotors leise. Es gilt: Immer auf die Umgebung achten und beim Abbiegen und Fahrstreifenwechsel lieber zweimal über die Schulter blicken, ob nicht doch ein Roller in der Nähe ist.
Nach der Fahrt
Wohin mit dem Roller?
Wenn die Fahrt zu Ende ist, stellt sich immer die Frage: Wo stellt man den E-Roller ab?
Die Mietroller müssen nach der geltenden StVO wie Autos am Straßenrand oder auf dafür ausgewiesenen Parkflächen geparkt werden . Die Apps zeigen an, welche Straßen als Parkzonen dafür infrage kommen. Aus Rücksicht auf Fußgängerinnen und Fußgänger muss man die Roller so abstellen, dass niemand behindert wird. Wenn die Mietdauer in der App beendet wird, schließt die Helmbox automatisch. Es gilt also darauf zu achten, alle Helme und sonstiges Zubehör wieder gut in der Box zu verstauen und die eigenen Habseligkeiten mitzunehmen.
Bilder: Shutterstock
