Ein sonniger Tag in Bremen. Am Wegesrand steht eine weiße Säule, sie wirkt wie eine Installation aus einem Museum. Vor allem Radfahrer halten an und werfen einen Blick auf das vermeintliche Kunstwerk.
Was aussieht wie Kunst, ist bei näherem Betrachten jedoch erschreckend: Ausgestellt ist ein zertrümmerter Fahrradhelm. Die linke Seite ist zerbrochen, die Front von Schrammen übersäht.
Verwundert und erschrocken stehen Radfahrer vor der Installation und lesen die Erklärtafel. Der Text darauf erzählt die Geschichte des Helmes, der Stefan Teschke, einem Radfahrer aus Bremen, das Leben rettete.
Stefan kommt ins Bild. „Das ist mein Helm“, sagt er den Beobachtern und stellt sich vor: „Ich bin Stefan.“
#HelmeRettenLeben? Ja. Und hier ist der Beweis.
Eine reale Szene. Sie ist Teil des neuen Dokumentar-Films, mit dem „Runter vom Gas“ die Aktion #HelmeRettenLeben fortsetzt und anhand von Stefans Geschichte zeigt, warum ein Helm mehr ist als nur ein Stück Kunststoff.
„Ich bin das beste Beispiel, dass ein Helm das Leben retten kann. Und dann versuche ich den Leuten auch, das zu vermitteln. Und so Auge in Auge ist das natürlich perfekt“, erklärt er.
Stefan war auf dem Rad unterwegs als er von einem Fahrzeug angefahren wurde. Der Unfallhergang ist nicht genau bekannt, da der Fahrer oder die Fahrerin flüchtete. Zwar kann sich der Bremer nicht an den Tag des Unfalls erinnern und auch nicht an die Tage danach. Eine Aussage macht ihm jedoch klar, was er seinem Lebensretter Fahrradhelm zu verdanken hat. „Der Arzt hat zu mir gesagt: ,Hätten Sie an dem Tag nicht den Helm aufgehabt, wären sie sofort gestorben‘.“
2018 kamen bei Verkehrsunfällen in Deutschland 445 Radfahrer ums Leben. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 16,5 Prozent. Auch wenn ein Helm keinen Rundumschutz bietet, so bewahrt er doch vor schweren Kopfverletzungen – und damit im Zweifel vor dem Tod.
Stefan weiß das wie kaum ein anderer. Das zeigt sich auch an den Reaktionen der Bremer Passanten. Sie merken: Er verkörpert die Botschaft, dass Helme Leben retten können, vollkommen authentisch.
Er ist dankbar, „dass der Helm da war, dass er funktioniert hat und dass ich meine Kinder erleben darf und meine Frau“. Und aufs Fahrrad möchte er auch so schnell wie möglich wieder. Natürlich immer mit seinem neuen Fahrradhelm.
Bilder: Screenshot aus dem Film