Weniger Verkehrstote: die Unfallstatistik 2024

2024 gab es weniger Verkehrstote. Das ist ein Schritt vorwärts, doch Herausforderungen bleiben.

28. August 2025
2 Minuten

Im Jahr 2024 sind in Deutschland 2.770 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das sind durchschnittlich acht Verkehrstote pro Tag. Dies geht aus der aktuellen Unfallstatistik des Statistischen Bundesamtes hervor. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 69 Getötete weniger. Hinzu kommen rund 365.000 Verletzte (2023: 366.600), darunter 50.600 Schwerverletzte.

Die Hauptursachen: Geschwindigkeit und Alkohol

Ein Blick auf die Unfallursachen zeigt deutlich: Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit bleiben die häufigsten Ursachen für tödliche Verkehrsunfälle. 30 Prozent der Todesfälle im Straßenverkehr sind darauf zurückzuführen. Das bedeutet, fast jeder dritte tödliche Unfall entsteht durch zu schnelles Fahren. Besonders auf Autobahnen ist dies ein gravierendes Problem, wo 43 Prozent der Getöteten bei Geschwindigkeitsunfällen ums Leben kamen.

Auch Alkohol spielt weiterhin eine Rolle. Im Jahr 2024 ereignete sich durchschnittlich alle 15 Minuten ein Alkoholunfall. Insgesamt starben 198 Menschen bei Unfällen, die im Zusammenhang mit Alkohol standen, 17.800 wurden verletzt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, nüchtern und konzentriert am Straßenverkehr teilzunehmen.

Unterschätzte Gefahr: innerorts und auf Landstraßen

Die Zahl der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle in Deutschland sank im Jahr 2024 leicht auf rund 2,51 Millionen, verglichen mit 2,52 Millionen im Vorjahr (-0,3 Prozent).

  • Die meisten Unfälle, 74 Prozent, ereigneten sich innerorts. Hier wurden zwei Drittel aller Verletzten gemeldet.
  • Besonders gefährdet sind in Städten und Dörfern zu Fuß Gehende und Radfahrende. 62 Prozent der innerorts Getöteten waren zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs.

Acht Menschen starben 2024 pro Tag bei Verkehrsunfällen. Pro Tag wurden 138 Menschen schwer und 859 Menschen leicht verletzt.

Die meisten Verkehrstoten sind jedoch auf Landstraßen zu beklagen. 57 Prozent der Todesfälle ereigneten sich dort. Insgesamt starben 1.571 Menschen, 96.500 Menschen wurden verletzt. Höhere Fahrgeschwindigkeiten außerorts, die fehlende Trennung zum Gegenverkehr und ungeschützte Hindernisse wie Bäume tragen zu diesem erhöhten Risiko bei.

Kinder, Seniorinnen und Senioren: besonders schutzbedürftig

Die Unfallzahlen zeigen auch, dass Kinder und ältere Menschen besonders schutzbedürftig sind. Im Jahr 2024 wurde alle 19 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall verletzt. 53 Kinder unter 15 Jahren wurden getötet.

Besorgniserregend: 2024 starben 53 Kinder (U15) bei Verkehrsunfällen (+20,5 Prozent im Vergleich zu 2023).

Bei den Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren stieg die Zahl der Verletzten und Getöteten im Vergleich zum Vorjahr an. 40 Prozent der Verkehrstoten waren im Jahr 2024 über 65 Jahre alt. Die meisten von ihnen waren mit dem Pkw unterwegs, viele Seniorinnen und Senioren verunglücken auch mit dem Pedelec und Fahrrad.

Unser Appell: Noch besser aufeinander achten im Straßenverkehr

Die aktuellen Zahlen zu Verkehrsunfällen zeigen, wo gemeinsames Engagement für mehr Verkehrssicherheit weiterhin dringend erforderlich ist. Unser Ziel ist klar: Alle Verkehrsteilnehmenden sollen sicher ankommen.

  • Geschwindigkeit anpassen: Fahren Sie stets der Situation und den Gegebenheiten entsprechend. Zu schnelles Fahren ist eine der größten Gefahrenquellen.
  • Finger weg vom Alkohol: Wer fährt, trinkt nicht. Das ist eine einfache Regel, die Leben rettet.
  • Rücksicht nehmen: Egal, ob Sie zu Fuß, mit dem Rad oder im Auto unterwegs sind – nehmen Sie Rücksicht aufeinander. Besonders im innerstädtischen Bereich ist gegenseitige Achtsamkeit unerlässlich.
  • Abstand halten: Ein ausreichender Sicherheitsabstand gibt Ihnen die nötige Reaktionszeit und Zeit, um gegebenenfalls abzubremsen.
  • Vorfahrt beachten: Klare Regeln sind da, um eingehalten zu werden.

Auch die Initiative #mehrAchtung, ausgehend von der Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“, setzt sich dafür ein, dass alle Verkehrsteilnehmenden sicher an ihrem Ziel ankommen. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag, um das Ziel der Vision Zero – keine Todesopfer und Schwerverletzten im Straßenverkehr – zu erreichen. Weitere Informationen zur Initiative #mehrAchtung finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Unfallstatistik 2024 finden Sie auf der Seite des Statistischen Bundesamtes.

Bilder: Shutterstock, gettyimages