Durchschnittlich sind 113 Menschen betroffen, wenn jemand bei einem Verkehrsunfall stirbt. Die ARD-Serie „Hundertdreizehn“ rückt diese Zahl in den Fokus und zeigt die weitreichenden Folgen eines tödlichen Busunfalls.
Ein Reisebus gerät auf die Gegenfahrbahn einer mehrspurigen innerstädtischen Straße und kollidiert mit mehreren Autos. Dieser Sekundenbruchteil entscheidet nicht nur über Leben und Tod der unmittelbar Beteiligten. Er beeinflusst auch das Schicksal der Menschen, die vor Ort sind oder den Opfern nahestehen. Das zeigt die Szene in der neuen TV-Serie „Hundertdreizehn“ eindrücklich. Gedreht wurde sie auf einer stillgelegten Autobahnbrücke in Berlin, die Serie selbst spielt in Nordrhein-Westfalen.
Das Ermittlertrio Anne Goldmundt, Jan Auschra und Hänno Gudjons (Lia von Blarer, Robert Stadlober und David Hugo Schmitz) geht der Unfallursache auf den Grund. „Hundertdreizehn“ ist jedoch mehr als ein klassischer Kriminalfall. Die Serie erzählt die unterschiedlichen Leben von sechs Menschen, die der Verkehrsunfall miteinander verbindet. Jede Folge konzentriert sich dabei auf die Geschichte einer betroffenen Person. Zum Cast gehören unter anderem Anna Schudt, Armin Rohde, Robert Stadlober, Max von der Groeben und Felix Kramer.
Schicksalszahl 113 geht auf eine Erhebung von „Runter vom Gas“ zurück
Die Zahl 113 basiert auf einer Erhebung aus dem Jahr 2017, die im Auftrag von „Runter vom Gas“ durchgeführt wurde. Die Untersuchung lieferte erstmals quantitative Daten zu den Auswirkungen eines tödlichen Verkehrsunfalls auf das persönliche und berufliche Umfeld des verunglückten Menschen sowie auf Unfalleinsatzkräfte.
Im Durchschnitt sind 113 Menschen betroffen, wenn eine Person im Straßenverkehr stirbt. Diese Zahl verdeutlicht, dass ein Verkehrsunfall weit über den Kreis der direkt Beteiligten hinauswirkt. Dazu zählen durchschnittlich 11 Familienangehörige, 4 enge Freundinnen und Freunde, 56 Freundinnen und Freunde sowie Bekannte und 42 Einsatzkräfte wie Rettungssanitäterinnen und Rettungssanitäter, Feuerwehrkräfte oder Polizistinnen und Polizisten. Sie alle sind in den Unfallhergang und seine Folgen involviert und tragen die Last des Geschehens mit sich.
Unfallstatistik: Die meisten Unfälle geschehen innerorts
Der in der Serie dargestellte Unfall ereignet sich innerorts auf einer mehrspurigen Straße. Dieses Detail spiegelt die Realität der Unfallstatistik wider. Laut der aktuellen Unfallstatistik des Statistischen Bundesamts gab es im Jahr 2024 in Deutschland rund 2,51 Millionen polizeilich erfasste Verkehrsunfälle. Die Mehrheit dieser Unfälle, 74 Prozent, passierte innerorts. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 2.770 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben. Diese Zahlen unterstreichen die Relevanz der Serie.
Serie sensibilisiert für Risiken im Straßenverkehr
Die ARD-Serie „Hundertdreizehn“ erfüllt über die fiktive Handlung hinaus eine wichtige Funktion: Indem sie die Zahl 113 in den Mittelpunkt stellt, macht sie die Auswirkungen von tödlichen Verkehrsunfällen greifbar. Sie zeigt, dass unser Handeln im Straßenverkehr – am Steuer, mit dem Fahrrad, dem E-Scooter oder zu Fuß unterwegs – weitreichende Konsequenzen haben kann. Damit setzt sie ein Zeichen für mehr Aufmerksamkeit und Rücksicht im Straßenverkehr und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit.
Die Serie ist ab dem 10. Oktober in der ARD-Mediathek verfügbar. Rick Ostermann führte Regie. Arndt Stüwe entwickelte die Serienidee und schrieb die Drehbücher.
Zur Kampagne „Runter vom Gas“
Initiatoren der Verkehrssicherheitskampagne „Runter vom Gas“ sind das Bundesministerium für Verkehr (BMV) und der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Mit klaren Botschaften sensibilisiert „Runter vom Gas“ seit 2008 für die Risiken im Straßenverkehr sowie die vielfältigen Unfallursachen – und trägt dadurch zu mehr Sicherheit auf Deutschlands Straßen bei.
Bilder: Satel/ARD, Runter vom Gas